Käfer sind die mit Abstand größte Ordnung unter den Insekten. Etwa 20% aller weltweit bekannten biologischen Arten überhaupt sind Käfer. Aufgrund dieser unhandlichen Vielzahl, beschränke ich mich hier auf die Vorstellung gängiger heimischer Käferfamilien mit beispielhaften Vertretern.
- ca. 75 heimische Arten
- kugelrund; 4-10mm groß
- Farblich sehr vielfältig
Siebenpunkt Marienkäfer
- ernährt sich von Blattläusen
- überwintert in Gruppen
Asiatischer Marienkäfer
- wurde Ende des 20. Jahrhundert zur Schädlingsbekämpfung eingeführt
- droht heute heimische Arten zu verdrängen
- bildet im Herbst große Schwärme
- meist 19 Flecken
- mehrere 100 heimische Arten
- 1-85mm groß, länglich; leben räuberisch
- meist schwarz, oft metallisch glänzend
Goldlaufkäfer
-2-3mm
- auf Feldern und Wiesen
Hainlaufkäfer
- 18-22mm
- vor allen Dingen in Wäldern, aber auch auf Feldern und Wiesen
- zu finden in altem Holz oder unter Steinen
- tag- und nachtaktiv
- langer, schlanker Körper
- sehr lange gegliederte Fühler ("Bockhörner")
- pflanzliche Ernährung; gute Flieger
Roter Schmalbock
- 12-18mm
- Im/am Wald, auf Doldenblüten
Gefleckter Schmalbock
- 14-24mm
- oft an Waldrändern
- meist auf Blütenpflanzen (-> Nahrung)
- Larven entwickeln sich in altem Holz
- Färbung dient Tarnung und Abschreckung
- sehr vielfältige und große Familie
- ca. 27 000 Arten weltweit
Maikäfer
- 18-25mm
- bevorzugt an Laubbäumen (Nahrung)
-3-4 Jahre als Larven im Boden (Engerling)
Goldglänzender Rosenkäfer
- 14-20mm
- meist auf Blüten
- ca. 500 heimische Arten
- oft Schädlinge (Pflanzenfresser)
Kartoffelkäfer
- 7-15mm
- Weibchen legen 1-2 mal im Jahr etwa 1200 Eier
- Zucht Kartoffelkäfer-resistenter Pflanzen
Rothalsiges Getreidehähnchen
- ca. 4 mm groß, kann zirpen
- auf Hafer, Gerste oder Weizen
-10-45mm; Erdbohrer
- ernähren sich von Dung und Pilzen
Gemeiner Mistkäfer
- 16-25mm
- meist in Wäldern, abends bodennaher Flug
- können zirpen
Frühlingsmistkäfer
- 12-20mm
- in Wäldern und sandigen Gegenden
- 12-20mm; länglich und flach
- Larven und Käfer ernähren sich von Aas
Totengräber
- 12-18mm
- meist im Wald
- untergraben Tierkadaver, bis diese im Boden versinken (->Name)
- 1-14mm, rundlich
- ernähren sich von Moos
Gemeiner Pillenkäfer
- 6-9mm
- versteckt sich bei Gefahr als Kugel (-> Name)
- auf Moos an Waldwegen und in allen Höhenlagen
- 1-75mm, langgestreckt
- können sich in die Luft katapultieren
Saatschnelkäfer
- 7-10mm
- auf allen Wiesentypen, Feldern und Gärten
- die Larven sind Schädlinge, die Wurzeln und Knollen vieler Nutzpflanzen vertilgen
- 7-15mm
- leuchten dient der Partnerfindung
Kleiner Leuchtkäfer
- 8-10mm, meist im Juni zu sehen
- ♂ dunkelbraun; ♀ weiß
- Weibchen sind flugunfähig, leuchten auch
- Tiere sterben wenige Tage nach Eiablage
- Larvenentwicklung dauert 3 Jahre
- Larven fressen Schneken, Käfer essen nicht
- 1-28mm, langgestreckt
- wenig Sklerotin im Panzer, daher weich
Gemeiner Weichkäfer
- 11-15mm
- Mai-Juni
- an Waldrändern, Wiesen und Feldern
- jagen auf Pflanzen kleine Insekten
- die Larven sind sehr kälteresistent und kriechen sogar auf Schnee
- 1-10mm, rundlich
- Larven haben borstige Haarbüschel
Gemeiner Speckkäfer
- 7-10mm
- bewohnt als Kulturfolger meist menschliche Siedlungen, selten auch Vogelnester
- ernähren sich von Wolle und Textilien, Vorräten und tierischen Überresten
- leben in Wohnungen eher im Verborgenen
- 3-50mm, langgestreckt
- meist tropische Käfer
- ca. 70 Arten auch in Europa
Gemeiner Bienenkäfer (Bienenwolf)
- 8-15mm
- Käfer im Mai und Juni auf Doldenblütlern
- an Waldrändern, Trockenwiesen, Gärten
- Larven leben räuberisch in Bienennestern
- selten geworden aufgrund mangelnder Bienen
- 8-90mm
- ♂ mit großen Mundwerkzeugen
- 7 Arten in Mitteleuropa
Hirschkäfer
-♂ 25-75mm; ♀ max. 40mm
- größter europäischer Käfer
- bevorzugt in Eichenwäldern
- Mai-Juli, dämmerungsaktiv
- stark gefährdet
- 1-20mm
- ca. 1000 heimische Arten
- deutlich erkennbarer Rüssel
Fichtenrüsselkäfer
- 10-15mm
- lebt in Nadelwäldern
- im Frühling findet man ihn an der Rinde junger Nadelbäume
- in großer Zahl kann er Schaden anrichten
- 2-40mm
- in sämtlichen pflanzenreichen Gewässern
- leben unter Wasser
- strecken zum atmen ihren Hinterleib raus
Gelbrandkäfer
- 27-35mm
- in stehenden Gewässern
- ernähren sich u.a. von Kaulquappen
- 2-5mm
- in leicht fließenden und stehenden Gweässern
- können auch fliegen und verbreiten sich dadurch schnell z.B. an neuen Gartenteichen
Ovaler Wassertreter
- 3-4mm
- leben zwischen Wasserpflanzen in stehendem Gewässer, häufig auch in Gartenteichen
- 3-8mm
- besiedeln die Wasseroberfläche
- treten meist in Schwärmen auf
- markante Kreiselbewegung
Gyrinus
- 5-8mm
- bewegen sich im Schwarm schnell kreisend auf der Wasseroberfläche
Bilderquelle: eigene, Wikipedia oder Pixabay
Dr. rer. nat. Annika Mix