Die Chromatographie ist ein Verfahren, um Stoffgemische in ihre Einzelteile zu zerlegen. Diese Methode ist in Laboren vieler Fachrichtungen weit verbreitet und stellt ein grundlegendes Prinzip zur Analyse heterogener Gemische dar, sei es ein Pflanzenextrakt oder eine DNA Probe oder, wie in unserem Experiment, die Farbe eines Filzstiftes.
Die Farben der Fasermaler setzten sich aus unterschiedlichen Farbkombinationen zusammen, die wir mithilfe der Chromatographie sichtbar machen können.
Alles was wir hierzu brauchen ist Filterpapier (z.B. von einem Kaffeefilter), Filzstifte und ein Glas Wasser.
Zunächst wird das Filterpapier in ca. 3cm breite und 15cm lange Streifen geschnitten. Mit dem Filzstift malt man nun quer einen dicken Streifen auf das Papier (ca. 4 cm unter dem oberen Rand).
Nun füllt man ein Glas Wasser und knickt das Filterpapier so, das ein Ende gerade im Wasser hängt und der Rest über den Glasrand drüber hängt. Der Farbstreifen sollte dabei auf der Außenseite des Glases liegen.
Was nun geschieht ist einfache Physik: Kapillarkräfte ziehen das Wasser aus dem Glas nach oben in das Filterpapier und schließlich bis über den Rand des Glases. Dort angekommen fließt es der Schwerkraft folgend langsam durch das Papier nach unten bis zum Farbstreifen.
Die Farbe ist wasserlöslich, aber nicht alle Bestandteile gleichermaßen. Daher werden die am stärksten löslichen Anteile direkt beim Durchfluss gelöst und mitgenommen, während die Anteile, die schwerer löslich sind, länger verharren und nur verzögert der Fließrichtung folgen. Es entsteht ein Chromatogramm.
Auf diese Art und Weise können unterschiedliche Farben und auch unterschiedliche Stifte untersucht werden. Wie klappt es mit Wasserfarbe oder permanent Markern? Wie sieht es aus, wenn ich bunte Streifen oder ganze Bilder auf diese Art zerlaufen lasse?
Der Übergang von Physik zu Kunst ist manchmal sehr fließend.
Dr. rer. nat. Annika Mix